Viel wird darüber gebrütet, wohin es geht nach dem Tod. Zahlreich sind die Antworten. Kein Wunder, denn es geht um unsere Zukunft. Die aber ist ungewiss, was eher verängstigt als beruhigt. Wenig wird über die Frage gegrübelt, woher wir kommen, wenn wir durch den Bauch der Mutter in die Menschlichkeit purzeln. Wie das? Nun ja, wer nicht fragt, der könnte wissen. Wissen beruhigt das Fragen. Und was wissen wir? Über die Vergangenheit mehr als über die Zukunft.
Nomen est Omen
Wenn ich damals einen anderen Namen bekommen hätte, einen Namen mit anderem Klang und anderer Melodie, wäre ich heute der gleiche Mensch?
Schlimmer
Sexueller Missbrauch von Kindern ist grausam. Grausam soll auch die Strafe für den Täter oder die Täterin sein. Bei nicht wenigen reagiert die Phantasie entfesselt: Nie wieder aus dem Gefängnis entlassen! Eier abschneiden, am besten ohne Betäubung (Was bei Frauen abgeschnitten werden soll, bleibt unklar)! Hoffentlich Vergewaltigung durch die Mitgefangenen! Todesstrafe, die ihn lange leiden lässt! Warum nicht abstechen, wenn das eigene Kind das Opfer ist. In dem Fall hat heftige Rache etwas Verständliches.
Sexueller Missbrauch von Kindern ist schlimm für uns. Was ist eigentlich schlimmer für das Kind, sexueller Missbrauch zum Beispiel durch einen Geistlichen, oder vom eigenen Vater, der eigenen Mutter regelmäßig durchgeprügelt zu werden mit Hass? Soll vorkommen in unserem Land, die Prügelei, vielleicht sogar öfter als der Missbrauch. Was für uns schlimmer ist, keine Frage. Niemand käme auf die krude Idee, den Eltern die Hände abzuhacken. Was aber ist schlimmer für das Kind? Könnte es sein, dass wir in unserem Urteil getrübt werden von einer gewissen Faszination für sexuelle Perversion?
Verändern
Es ist nicht einfach sich zu verändern. Noch schwieriger ist es, andere Menschen zu verändern. Warum um alles in der Welt versuchen wir so oft das Schwierigere? Eine mögliche Antwort: Weil wir uns selbst zu wenig lieben.
Engagierte Menschen
Es gibt Menschen, die haben eine Höllenangst vor Kritik. Um dem quälenden Tadel zu entgehen, wenden sie einen Trick an. Sie tun viel Gutes, engagieren sich über die Maßen, sind hilfreich, bieten schnell das Du an, machen sich unentbehrlich und verlangen scheinbar wenig dafür. Von so viel Selbstlosigkeit moralisch in die Enge getrieben, verbleibt Mitmenschen nur die Wahl mit Dankbarkeit, Lob und Hochachtung zu reagieren. Regt sich nach langer Zeit doch einmal Kritik im trauten Kreis ohne ihn, heißt es schnell von seinen Ergebenen: Aber er macht doch so viel! Wird er direkt angegangen, reagiert er gekränkt, auch mit Zorn und droht damit sich zurückzuziehen. Liebesentzug ist ein Mittel der Macht für ihn. Das weiß er aber nicht. Zuhause im Stillen spürt er heftigen Schmerz: Warum lieben sie mich nicht? Ich mach doch so viel!
Führungsstil
Wenn alles anders kommt im Leben als gewollt, könnte das ein Hinweis sein, geführt werden. Nur von wem oder was? Und wohin geht die Reise? Wohin wir nicht wollen?