Natürlich kann die Wissenschaft ein Gewitter erklären. Kleinigkeit. Dafür wird keine Religion mehr gebraucht, kein Gott, keine numinose Macht. Schlägt ein Blitz in mein Haus ein, tötet Frau und Kinder, werden Erklärungen der Wissenschaft kaum trösten. Wissen allein schafft keinen Sinn.
Texte
Lebensschule
Auf der Suche nach des Lebens Sinn und im Rückblick auf die eigene Geschichte reift so mancher zu der Erkenntnis, das Leben sei ein großes Lernen. Hört sich gut an und klingt irgendwie weise. Wir lernen aus Schmerz und Freude, aus Hoffnung und Verzweiflung, aus Krankheit und Gesundheit, aus Trennung und Bindung, aus allem, was das Leben zu bieten hat. Wir sind Lernende, sich entwickelnde bis zum Tod. Dann ist Schluss mit der Bildung. Und wofür haben wir uns gebildet? Ist doch alles für die Katz, endet alles mit dem Tod. Übrigens, eine Katze hat angeblich sieben Leben. Wenn die etwas lernt im ersten, lohnt sich das schon.
Was ist macht Sinn
Natürlich hat das Leben einen Sinn. Hätte es keinen, gäbe es das Leben so nicht. Ganz einfach. Die Frage ist vielmehr, ob wir den Sinn kennen müssen, kennen können. Ich glaube, eher nicht. Was würde sich ändern, wenn wir ihn wüssten? Nichts. Sinn vollzieht sich auf jeden Fall. Kein Grund also zur Unruhe. Weil wir leben, leben wir sinnvoll. Sonst wären wir nicht. Beruhigt das?
Artensterben
Vor 66 Millionen Jahren ist angeblich ein Meteorit auf die Erde geklatscht. Die Folgen waren unerfreulich. Gewaltige Erdbeben schüttelten den Erdball durch. Die gigantische Explosion des Aufpralls löste Wald- und Flächenbrände aus, weltweit. Das Klima veränderte sich in kürzester Zeit. Was folgte, war ein Massenaussterben. 75 Prozent der Arten verschwanden auf einen Schlag. Wahrlich eine Katastrophe. Könnte aus dieser Katastrophe der Schluss gezogen werden, dass die größte Zerstörerin der Natur die Natur selbst ist? Ist der Mensch nicht auch Natur? Und was heißt „Zerstörung“?
Tierqäulerei
Deutsche Tierschützer haben einen Löwen angezeigt. Bei einem Undercover-Besuch im Krüger Nationalpark in Südafrika haben sie beobachtet, wie er im Morgengrauen ein Steppenzebra hinterrücks angefallen und auf bestialische Weise getötet hat. Von den Schrecken der Ereignisse sichtlich gezeichnet berichten sie, der Löwe hätte das Zebra niedergerissen und ihm bei lebendigem Leib die Kehle durchbissen. Das Opfer wand sich minutenlang in furchtbaren Qualen bis es verendete. Der Löwe riss den noch zuckenden Körper auf, suhlte sich mit der Schnauze im noch warmen Blut und fraß das Zebra bis auf die Knochen. Eine bisher unbekannte Gruppe von Veganern kündigte an, die Klage der Tierschützer zu unterstützen.
Aggression und Depression
Aggressionen sind uns arg verpönt. Das Ideal der Erziehung ist der liebe, der friedfertige Mensch. Verständlich nach den Schrecken des letzten Krieges. Erziehung wird zur ausgleichenden Zähmung menschlicher Wildheit. Wer Aggression nicht leben darf, weil die Gesellschaft sie ächtet, neigt der womöglich zur Depression? Ein verwegener Gedanke. Einfach mal drüber klamüsern.