Auf der Suche nach des Lebens Sinn und im Rückblick auf die eigene Geschichte reift so mancher zu der Erkenntnis, das Leben sei ein großes Lernen. Hört sich gut an und klingt irgendwie weise. Wir lernen aus Schmerz und Freude, aus Hoffnung und Verzweiflung, aus Krankheit und Gesundheit, aus Trennung und Bindung, aus allem, was das Leben zu bieten hat. Wir sind Lernende, sich entwickelnde bis zum Tod. Dann ist Schluss mit der Bildung. Und wofür haben wir uns gebildet? Ist doch alles für die Katz, endet alles mit dem Tod. Übrigens, eine Katze hat angeblich sieben Leben. Wenn die etwas lernt im ersten, lohnt sich das schon.
Texte
Was ist macht Sinn
Natürlich hat das Leben einen Sinn. Hätte es keinen, gäbe es das Leben so nicht. Ganz einfach. Die Frage ist vielmehr, ob wir den Sinn kennen müssen, kennen können. Ich glaube, eher nicht. Was würde sich ändern, wenn wir ihn wüssten? Nichts. Sinn vollzieht sich auf jeden Fall. Kein Grund also zur Unruhe. Weil wir leben, leben wir sinnvoll. Sonst wären wir nicht. Beruhigt das?
Gottvertrauen
David und Goliath, eine der bekanntesten Geschichten aus der Bibel. Als Kind habe ich sie unzählige Male gehört und über alles geliebt. Aus dem Religionsunterricht der Grundschule ist sie nicht wegzudenken. Der Hirtenjunge David stellt sich mit einer Steinschleuder und viel Gottvertrauen mutig dem schwer bewaffneten Riesen Goliath entgegen und streckt ihn mit nur einem Kieselstein nieder. Wow! Klein besiegt groß! Wer hätte das gedacht! Mit Gottvertrauen wird Unmögliches möglich. In diesem Fall vertraute David dem Kriegsgott Jahwe. Warum auch nicht. Es galt eine Schlacht zu gewinnen. Es wäre ein erhebliches militärisches Risiko einem lieben zimperlichen Gott zu vertrauen im Krieg. Eine Niederlage würde wahrscheinlich. David wusste das. Pfiffiges Kerlchen. Von Gottvertrauen beschwingt lief er zu dem am Boden liegenden Goliath, packte sein Schwert und hieb ihm ohne zu zaudern den Kopf ab. Hoppla! Der traut sich was! Mit Gottvertrauen ist vieles möglich. Er nahm den blutenden Kopf unter den Arm und trottete mit ihm fort. Ob er dabei gepfiffen hat, ist nicht überliefert. Die Schlacht jedenfalls war gewonnen. Komisch, von dem Kriegsgott und der Köpfung wurde uns Kindern nie erzählt. Sollten Kinder nicht wissen, wie sehr es darauf ankommt dem richtigen Gott zu vertrauen? Sonst wird Unmögliches doch nicht möglich. Eine Köpfung schon gar nicht.
Glaube nur
Der Placeboeffekt ist eine wunderliche Sache. Ein Mensch nimmt Tabletten, die keine Wirkstoffe enthalten, und seine Schmerzen verschwinden. Eine Voraussetzung dabei ist entscheidend: Der Kranke muss glauben, es seien echte Tabletten, Tabletten, die ihn sicher heilten. Dann wird das was. Erstaunlich, was mit Glauben alles erreicht werden kann. Ihn zu unterschätzen wäre Wahnsinn. Unser Leben hängt am Glauben, unser Körper mehr als wir glauben. Glaube hat Wirkung. Den Glauben zu zu verändern auch.
Herkunft
Viel wird darüber gebrütet, wohin es geht nach dem Tod. Zahlreich sind die Antworten. Kein Wunder, denn es geht um unsere Zukunft. Die aber ist ungewiss, was eher verängstigt als beruhigt. Wenig wird über die Frage gegrübelt, woher wir kommen, wenn wir durch den Bauch der Mutter in die Menschlichkeit purzeln. Wie das? Nun ja, wer nicht fragt, der könnte wissen. Wissen beruhigt das Fragen. Und was wissen wir? Über die Vergangenheit mehr als über die Zukunft.
Nomen est Omen
Wenn ich damals einen anderen Namen bekommen hätte, einen Namen mit anderem Klang und anderer Melodie, wäre ich heute der gleiche Mensch?